Noch immer steht eine Antwort auf die Frage aus, wie OECD-Länder die beiden eng verknüpften, potentiell aber gegensätzlichen Anliegen der Behindertenpolitik miteinander in Einklang bringen können. Zum einen soll sichergestellt sein, dass behinderte Mitbürger nicht ausgegrenzt werden: dass sie zu größtmöglicher Teilhabe am Wirtschafts- und Gesellschaftsleben ermutigt und befähigt werden, insbesondere zur Aufnahme einer entgeltlichen Beschäftigung, und dass sie nicht leichtfertig oder frühzeitig aus dem Arbeitsmarkt gedrängt werden. Zum anderen soll gewährleistet werden, dass behinderte Personen über sichere Einkommen verfügen: dass sie nicht auf Grund von Behinderungen, die ihr Verdienstpotential einschränken, der Mittel für ein menschenwürdiges Leben beraubt werden.
Der vorliegende Bericht liefert eine systematische Analyse des breiten Spektrums an Arbeitsmarktmaßnahmen und Programmen zur sozialen Sicherung für Menschen mit Behinderungen. Durch die Untersuchung der Zusammenhänge zwischen den ergriffenen Maßnahmen und den erzielten Ergebnissen in zwanzig OECD-Ländern sollen dem Leser die Probleme der Behindertenpolitik klarer vor Augen geführt und erfolgreiche Maßnahmen bzw. Maßnahmenpakete identifiziert werden. Der Bericht gelangt zu der Schlussfolgerung, dass sich ein vielversprechendes neues Konzept der Behindertenpolitik stärker an der Philosophie der Programme für Arbeitssuchende orientieren sollte, und zwar durch:
Der Bericht zeigt auch, dass sich in der Behindertenpolitik vieler Länder bereits Elemente finden, die in einem solchen neuen Konzept eine wichtige Rolle spielen.
Der Bericht war auch Gegenstand einer gemeinsamen OECD / EZ Disseminationskonferenz in der Wiener UNO-City, deren Diskussionsergebnisse in der englischen Buchreihe des Europäischen Zentrums veröffentlicht werden.